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Garmisch2015

22 MR 2015 Garmisch Komplex & kontrovers Zeit für Sicherheit ulrich medical® Kontrastmittelinjektoren Obergeschoss Standplatz O www.ulrichmedical.com Festsaal Werdenfels Fr, 30.01., 11:10 - 11:30 Uhr Differentialdiagnose der Leberläsionen Sommer W / München Session:Abdomen &Becken Veranstaltung Dank modernster Protokolle und des Einsatzes leberspezifischer Kontrastmittel sind von unter- suchungstechnischer Seite her beste Voraussetzungen für eine sichere Dif- ferentialdiagnose von fokalen Leberläsionen gegeben. Eine Herausforderung bleibt wei- terhin die Befundung nach standardisierten charakteristischen Mustern. Denn nicht je- derTumorverhältsichnachLehrbuch,weiß Prof. Dr. Wieland Sommer, Oberarzt am In- stitutfürKlinischeRadiologieimKlinikum Großhadern der LMU München. Der erstmalige Nachweis einer fokalen Le- berläsion durch eine Sonographie erbracht. Die Raumforderungen werden generell in benigne und maligne eingeteilt, wobei auch benigne Veränderungen symptomatisch wer- den können und Komplikationen bereiten, wenn sie beispielsweise eine gewisse Größe erreichen und einbluten. Unter den primär malignen Läsionen sind das hepatozelluläre Karzinom (HCC) und das Cholangiokarzi- nom (CCC) am häufigsten. Zudem ist die Leber häufig von Metastasen anderer Tumo- ren betroffen. Neue Standards für Leberläsionen Same but different Ein Paradigmenwechsel steht bevor „Ein Vorteil der Leber-MRT ist, dass man sich einer ganzen Reihe verschiedener Se- quenzen bedienen kann, um sich ein umfas- sendes Bild zu machen“, berichtet Prof. Som- mer. Dabei kommen auch leberspezifische KontrastmittelzumEinsatz,dieeinenhohen Nutzen bieten: „Diese speziell entwickelten Kontrastmittel werden in den Hepatozyten gespeichert.WährendbenigneLäsionenwie diefokalnoduläreHyperplasieHepatozyten besitzen, die das Kontrastmittel anreichern, weisen maligne Läsionen wie das CCC oder Metastasen keine Hepatozyten auf. Darü- ber hinaus stellt die hepatozytenspezifische Spätphase die allersensitivste Sequenz dar, um kleine Metastasen zu identifizieren und die Anzahl von Lebermetastasen bei einem Patienten abzuklären.“ Beim hepatozellulären Karzinom rich- ten sich die Therapieoptionen nach dem Ausbreitungsmuster der Erkrankung. Der Radiologe ist hier oft das Zünglein an der Waage. Die Entscheidung, ob ein HCC-Pa- tient auf die Warteliste für eine Lebertrans- plantation aufgenommen wird, erfolgt nur nach strikter Einhaltung der Milan-Krite- rien hinsichtlich Tumorgröße und -anzahl. „Die Beurteilung nach den Milan-Kriterien funktioniert nach dem Alles-oder-Nichts- Prinzip“, erläutert Sommer. Außerdem wird ein bestimmtes Vaskularisationsmuster vo- rausgesetzt, das durch die arterielle Hyper- vaskularisation mit venösem Washout de- finiert ist. Es gibt jedoch Karzinome, die dieses charakteristische Muster nicht auf- weisen und dennoch Anhaltspunkte für ein HCC handelt.“ Inzwischen liegen Studien vor, die diese Skepsis untermauern. Sie be- legen, dass ein Drittel der Karzinome nicht die charakteristischen Vaskularisationsmu- ster aufweisen. Das American College of Ra- diology (ACR) hat deshalb neue Standards für die Befundung von Leberläsionen ent- wickelt. Die sogenannten LI-RADS (Liver Imaging Reporting and Data System) defi- nieren Haupt- und Nebenkriterien für die Einordnung einer Leberläsion als hepatozel- luäres Karzinom. „Die Diagnosekategorien, nach denen hier befundet wird, sind jedoch äußerst komplex und deshalb schwierig in denArbeitsalltagzuintegrieren“,räumtProf. Sommerein,„deshalbbleibtabzuwarten,ob sie sich durchsetzen können.“  Prof. Dr. Wieland Sommer studierte Medizin in Heidelberg, Berlin, Madrid und Lausanne. 2007 kam der heute 35-jährige Oberarzt ans Institut für Radiolo- gie am Klinikum Großhadern der Ludwig Maximilian Universität München, wo er seit August 2014 auch die Professur für onkologische Bildgebung innehat. Im Jahr 2013 erlangte Sommer einen Master- abschluss in Gesundheitswesen an der Harvard School of Public Health in Boston, USA. Olav Jansen studierte Humanmedizin in Göttingen und Lübeck. Er promovierte 1987 an der Universität Lübeck. Dort erfolgte auch seine Facharztausbildung zum Radiologen und Neuroradiologen. 1996 habilitierte er zum Thema „Ma- gnetresonanztomografie bei Hirnöde- men“. Von 1993 bis 2000 war Jansen in der Abteilung für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Heidelberg tä- tig – zunächst als Oberarzt, ab 1997 als Leitender Oberarzt. Im Jahr 2000 wech- selte er an das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, wo er zunächst das Institut für Neuroradiolo- gie leitete. Seit 2013 ist er Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiolo- gie. Von 2010 bis 2012 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neuro- radiologie, seit 2009 ist er Mitglied im erweiterten Vorstand der Deutschen Röntgengesellschaft. 51-jähriger Patient mit bekannten Metastasen eines neuroendokrinen Tumors. In der Computer- tomographie (oben) zeigen sich bereits multiple Lebermetastasen. Das Ausmaß der diffusen Mikro- metatasen wird jedoch erst in der MRT (unten) mit hepatozytenspezifischem Kontrastmittel sichtbar, die wenige Tage später angefertigt wurde. terisieren. Auch bei den Hirnaneurysmen gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass die Darstellung der Gefäßwände eine hohe Aussagekraft darüber besitzt, ob Rupturge- fahr besteht oder nicht. Sie sind ein engagierter Ver- treter der interventionellen Schlaganfalltherapie. Allerdings ist die mechanische Thrombek- tomie zuletzt in Verruf geraten. Wie geht es jetzt weiter? Es stimmt, dass die Interventionen 2013 in drei Publikationen im New England Jour- nal of Medicine verrissen worden sind. Eine Therapie, die wir seit fünf bis sechs Jahren in Europa und speziell in Deutschland auf- gebaut haben. Diese Studien wollen nach- gewiesen haben, dass die Katheterbehand- lung beim akuten Schlaganfall gegenüber der herkömmlichen medikamentösen The- rapie keine Vorteile bietet. Daraufhin sind viele randomisierte Gegenstudien weltweit gestartet worden. Die erste wurde im De- Im Bereich der Neuromedizin spielt die Bildgebung beim Schlaganfall eine zu- nehmend wichtige Rolle. Denn insbe- sondere vor dem Hintergrund einer im- merälterwerdendenBevölkerungwächstdie Zahl der Patienten mit zerebrovaskulären Erkrankungen. Prof. Dr. Olav Jansen, Di- rektor der Klinik für Radiologie und Neuro- radiologe des Universitätsklinikum Schles- wig-Holstein, Campus Kiel, ist besonders engagiert auf dem Gebiet des Schlaganfalls. Sein Interesse gilt sowohl der Diagnostik als auch den neuen endovaskulären Therapien. Im Interview gibt er einen Ausblick auf die nahe Zukunft der Bildgebung an den intra- kraniellen Gefäßen. Herr Prof. Jansen, welche Fortschritte in der MRT werden die Gefäßdiagnostik künftig verbessern? Olav Jansen: Besonders vielversprechend erscheint das Vessel Wall Imaging. Es gibt eine Reihe von degenerativen, aber auch ent- zündlichen und sogar funktionellen Erkran- kungen an den Hirngefäßen die Durchblu- tungsstörungen verursachen. Hier kommt es darauf an, die ursächliche Pathologie der Gefäßwand darzustellen. Das Vessel Wall Imaging ist eine hochauflösende MR-Bild- gebung mit Schichtdicken im Submillime- terbereich,mitderheutzutagebeispielsweise schon Gefäßentzündungen diagnostiziert werdenkönnen.ImexperimentellenBereich findet diese Technik bereits Anwendung, um Thromben darzustellen und zu charak-

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