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Garmisch2016

CT2016GARMISCH4 Wochen die Größe einer Metastase über- prüft,kannerdieaktuellenUltraschallbilder mit den alten CT-Bildern vergleichen. Die Kontrolle verläuft also im Ultraschall, was Strahlenexposition und Kosten verringert. Zum anderen kann das die Behandlung er- leichtern, beispielsweise bei einem hepato- zellulären Karzinom. Dieses sieht der Arzt bei der Kontrastmittelbildgebung mit CT oder MRT nur für eine kurze Zeit. „Da ma- chen wir das Bild und sehen diesen Herd. Bekomme ich jetzt aber den Auftrag, die- sen Herd zu punktieren, nützt es mir nichts, dass ich diesen in der Kontrastmittelphase sehe. Denn bis ich die Nadel platziert habe, ist der Herd nicht mehr zu sehen. Nun kann ich aber diesen CT-Datensatz nehmen und in das Ultraschallgerät laden und basierend aufdemDatensatzdannmitdemUltraschall den Herd suchen und punktieren“, erklärt der Spezialist. Perfusionsbildgebung Eine große Herausforderung in der Onkolo- gieistdieBewertung,obundwiederPatient auf eine Behandlung anspricht. Der wich- tigste Faktor dabei ist sicherlich die Tumor- größe, aber die herkömmlichen Messverfah- rensindzuungenau.DieWeiterentwicklung volumetrischer Techniken zur präzisen und reproduzierbaren Messung von Tumoren in allen Organen ist deshalb ein wichtiger Schritt. Dabei spielen auch Möglichkeiten der Bildgebung eine Rolle, etwa die Per- fusionsbildgebung. Doch diese musste zu- nächst vereinfacht werden. Denn gerade bei beweglichen Organen wie der Leber ist es notwendig,dieBilderindergleichenSchicht in einem Zeitraum von 40 Sekunden zu er- zeugen,umdieDurchblutungzumessen.Je- dochkannkeinMenschfür40Sekundendie Luft anhalten, weshalb es immer technische Probleme gab, die atembedingten Artefakte zueliminieren.„WennmanPechhatte,dann ist die Metastase oder der Tumor sozusagen ausdemBildgerutscht.JetztgibtesdieMög- lichkeit, Volumen-Perfusions-CTs einfach zu gestalten. Dank der Weiterentwicklung der Mehrzeilen-CT können wir nun die ganze Leber nehmen und die Perfusion be- stimmen“,berichtetStroszczynskiundführt weiter aus: „Heute ist es so, dass wir spezielle Medikamente haben, die die Durchblutung des Tumors verschlechtern, blockieren oder zu einem Absterben führen. Wenn man das Ansprechen auf diese Medikamente testen will, ist die Volumen-Perfusions-CT ein gutes und frühzeitiges Instrument, um The- rapieentscheidungen zu fällen.“ LI-RADS Eine weitere Innovation ist das LI-RADS (LiverImagingReportingandDataSystem). Es geht darum, letztendlich in der Onkolo- gie standardisierte Beurteilungen, die auch international vergleichbar sind, zu verwen- den und so eine Vereinheitlichung der Be- richterstattung und Datenerfassung zu er- möglichen. Der Fachmann weist mit einem praktischen Beispiel auf die Bedeutung hin: „Mancher Arzt spricht von einem riesengroß- en Tumor, für den anderen ist er groß. Es ist alsowichtig,dassmansichaufAngabenvon Größeneinigt.DiesesStructuredReporting ist gerade en vogue und wird zukünftig si- cherlich mehr und mehr in die Befundung eingehen.“  In den vergangenen Jahren haben die CT- HerstellerzahlreicheInnovationeninder Hard- und Software auf den Markt ge- bracht. Die CT-Diagnostik profitiert vomungebrochenenTrendzuimmerschnel- leren Scannern und von neuen Rekonstruk- tionstechniken, die deutlich weniger Signal benötigen, um ein gutes Bild zu erzeugen. Zudem senken eine geringere Strahlendo- sis,verminderteKontrastmittelmengenund niedrigere Röhrenspannungen die Invasivi- tät der Untersuchung – die Folge ist die stei- gende Anwendung in der Breite. Doch der Fortschritt der CT-Technologie ist noch lan- ge nicht am Ende angekommen. „Vielmehr ist das ein ‚Work in Progress‘, weiß Prof. Dr. Christian Stroszczynski, Direktor des Insti- tuts für Röntgendiagnostik am Universitäts- klinikum Regensburg. Fusionsbildgebung Eine wichtige Entwicklung ist die Hybrid- bildgebung. Dabei werden durch Hybrid- geräte, also Geräte, die in einem Untersu- chungsgang sowohl morphologische (CT- oder MRT-) als auch funktionelle (PET-) Daten erzeugen können, fusionierte Bildda- tensätzemitkomplementärenInformationen zur Verfügung gestellt. Insbesondere bei Ganzkörperuntersuchungen onkologischer Patienten bieten diese Verfahren deutliche Vorteile und genauere Diagnosen gegenüber den Einzelverfahren. So ist die PET oftmals inderLage,PrimärtumorenundMetastasen deutlich zu detektieren, hingegen ermögli- chen CT und MRT, diese Läsionen anato- misch genau zu lokalisieren. Stroszczynski weist auf die wachsende Bedeutung einer neuenMethodehin,dieerunterdemBegriff „Fusion“ zusammenfasst: „Die Kombination vonCT-beziehungsweiseMRT-Bildernmit dem Ultraschall wird wahrscheinlich von höherer Relevanz für die Praxis sein. Dabei werden die mit diesen Methoden gewon- nenen Datensätze über einen USB-Stick in das Ultraschallgerät überspielt. Dann wer- den die Ultraschallbilder auf die CT-Bilder passgenau aufgelegt.“ Das hat mehrere Vorteile, gerade in der Onkologie: Zum einen ermöglicht es eine bessere Vergleichbarkeit in der Verlaufskon- trolle. Beispiel: Wenn der Arzt nach zwei Prof. Dr. Christian Stroszczynski folgte im Oktober 2010 dem Ruf als Lehrstuhlinhaber für Radiologie und Direktor des Instituts für Röntgendiagnostik ans Universitätsklinikum Regensburg (UKR). Zuvor war er vier Jahre lang stellvertretender Direktor und Leitender Oberarzt am Institut für Radiologische Diagnostik der Carl-Gustav-Carus-Universität Dresden. Seine Schwerpunkte bilden die diagnostische und bildgeführte Diagnose und Therapieverfahren bei Lebererkrankungen, Krebserkrankungen und in der Gefäßmedizin. CT-Techniken in der Onkologie „Work in Progress“ Was sind die Vorteile der strukturierten Befundung? In der Radiologie wie in vielen anderen me- dizinischen Disziplinen werden Befundbe- richte bislang weitestgehend durch Freitext- diktate generiert. Das erschwert die Auswer- tungundWeiterverarbeitungvonBefundin- halten. Lexika wie beispielsweise „RadLex“, das Glossar des RSNA, ermöglichen eine einheitliche Sprache radiologischer Begriffe für eine standardisierte Indexierung. Die strukturierte Befundung hilft insbe- sondere jungen Assistenzärzten, indem sie eine Anleitung für bestimmte Befunde er- halten. Sie gibt jungen Ärzten Tools an die Hand, um gute und vor allem klar und ein- heitlich strukturierte Befunde zu schreiben. Das versuchen wir auch mithilfe einer Soft- ware umzusetzen, die wir in München für diestrukturierteBefundungerarbeitethaben. Und wie sieht Ihre Lösung aus? WirhabeneineOnline-Plattformgeschaffen (www.smart-radiology.com), in der struk- turierte Befundvorlagen hinterlegt sind. Diese bestehen aus spezifischen Checkli- sten für bestimmte Untersuchungen und Fragestellungen, beispielsweise eine MRT des Beckens bei Verdacht auf Rektumkar- zinom. Füllt man diese Checkliste mit den entsprechenden Parametern aus, wird aus hinterlegten Textbausteinen ein semantisch korrekter Befund erzeugt. Mit anderen Wor- ten: Man erstellt einen Textreport und hat gleichzeitig alles in einer Datenbank gespei- chert. Das wird die Qualität der Befundung verbessern, sie standardisieren und vergleich- bar machen.  Doch Vorsicht! In den vergangenen Jahren wurdenfürbestimmteTumorartenneueKri- terien veröffentlicht, da sich herausgestellt hatte, dass das Ansprechen dieser Tumoren durch die RECIST-Kriterien nicht adäquat abgebildet wurde. So gibt es bestimmte The- rapien, die nicht mit einer Größenabnahme einhergehen,sondernvielmehrmiteinerAb- nahme der Vaskularisation. Spezielle Krite- rien wurden zum Beispiel für gastrointesti- nale Stromatumoren, hepatozelluläre Kar- zinome und maligne Melanome definiert. Wird die strukturierte Befundung nur für die onkologische Verlaufskontrolle eingesetzt? AuchbeiderPrimärdiagnostikvonRaumfor- derungen muss eine Vielzahl von Kriterien imradiologischenBefunderfasstwerden,um ein korrektes Staging zu gewährleisten und den Zuweisern, also den Onkologen, den Chirurgen oder den Strahlentherapeuten, ausreichende Informationen für die Pla- nung des therapeutischen Vorgehens zu lie- fern. Auch hier gibt es in letzter Zeit Bestre- bungenundverschiedenePublikationen,das Vorgehen bei der radiologischen Befundung zu vereinheitlichen und somit die Befund- qualität der Primärdiagnostik zu standar- disieren. Verwendet werden zumeist Check- listen für bestimmte Tumorerkrankungen wiezumBeispieldasPankreaskarzinomoder das Rektumkarzinom, die die wichtigen Befundkriterien enthalten. Diese radiolo- gischenBefundkriteriensindtypischerweise andieTNM-Tumorklassifikationangelehnt. Auch nimmt die Bedeutung der kriterienba- siertenBefundungzu.EsgibtvomAmerican CollegeofRadiologydieInitiative„ACRAs- sist“,dieAlgorithmenundEntscheidungsun- terstützungfürbestimmteradiologischeFra- gestellungen, beispielsweise die Einordnung inzidentellerNebennierenraumforderungen, bereithält.Außerdemgibtesmehrundmehr tumorspezifische Taxonomien wie zum Bei- spiel BI-RADS (Mamma), PI-RADS (Pro- stata) oder LI-RADS (Leber). Diese zielen daraufab,dieWahrscheinlichkeitabzuschät- zen, dass eine Läsion maligne ist. Befundungsansicht auf der Online- Plattform für strukturierte Befundung (www.smart-radiology.com) Die dynamische CT erlaubt in Perfusionsstudien die differenzierte Abbildung von Perfusionspa- rametern wie dem Blutvolumen, der mittleren Transitzeit sowie der Time-to-Peak Darstellung. Neue Optionen für die klinische Anwendung ergeben sich durch die Hybridbildgebung von CT und kontrastangehobenem Ultraschall. Donnerstag,21.01.2016, 13:30Uhr InteractiveFilmreading Session 13:30UhrAbdomen, C.Stroszczynski,Regensburg Moderatoren: M.D’AnastasiundW.Sommer Veranstaltung Befundung & Behandlung

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