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Garmisch2016

lateral vom Parapharyngealraum. Einen Tu- mor, eine Entzündung oder andere Verände- rungenanderParotiskönnenwirdadurcher- kennen,dassdiesedenParapharyngealraum medial vor sich herschieben. So können wir uns als Radiologen orientieren, um eine kor- rekte Zuordnung und Diagnose zu stellen. Die häufigste Raumforderung in der Par- otis ist das pleomorphe Adenom; zudem können Warthin-Tumore auftreten, aber auch Lymphknotenmetasen oder adenoid- zystische Karzinome. Auch entzündliche Veränderungen müssen im Auge behalten werden:IndenAusführungsgängenderSpei- cheldrüsen bleiben gerne mal Speichelsteine hängen, die Abflussbehinderungen oder ei- nen Rückstau hervorrufen und zu Abszess- bildungen führen können. Bei den meisten Abszessen oder Paro- titiden ist die ganze Speicheldrüse betrof- fen. Abszesse zeigen eine charakteristische Einschmelzung. Eine MRT mit diffusi- onsgewichteter Sequenz kann darüber hi- naus helfen, Entzündungen und Tumore zu differenzieren, da letztere klassischerwei- se solide sind, wohingegen Abszesse eitrige Einschmelzungen mit einer deutlichen Dif- therapie mit PET-positiven Restbefunde ≥ 2,5 cm einer zusätzlichen Bestrahlung unterzogen, Patienten mit PET-negativen Ergebnissen nicht. Durch diese Vorgehens- weise konnte die Zahl der unnötigen Be- strahlungen von 70 auf 15 Prozent gesenkt werden (Abbildung 1). Für das Primärstaging bei Lymphomen mit der F-18-FDG-PET/CT lässt sich ein verbessertes Outcome nicht so konkret nachweisen wie beim Restaging. Fest steht, dass die Einschätzung des initialen Tumorstadiums direkten Einfluss auf das Therapiemanagement hat. Die Stadienbe- urteilung erfolgt nach der letzten modifi- zierten Form der Ann-Arbor Klassifikation (Cheson et al 2014; J Clin Oncol 32:3059- 3067). „Dazu muss man sagen, dass die Sta- dieneinteilung stark abhängig ist von der Sensitivität und Spezifität der Bildgebungs- methode, die man anwendet“, räumt der Radiologe ein. „Durch die PET/CT wer- den häufig zusätzliche Lymphomherde ent- deckt, was bei 15 – 20 Prozent der Patienten zu einer Änderung des klinischen Stadiums führt, meist in Form eines Upstagings, und in 5 – 15 Prozent der Fälle zu einer Ände- rung des therapeutischen Vorgehens. Darü- ber hinaus ist die PET/CT bei der Detekti- on von extranodalen Lymphommanifesta- tionen und Knochenmarksinfiltrationen der konventionellen CT ebenfalls diagnos- tisch überlegen.“ Die CT allein hat also ihre Grenzen, aber durch den differenzierten Einsatz von morphologischen und funkti- onellen Kombinationsverfahren lässt sich viel erreichen.  und diffus großzellige B-Zell-Lymphome (DLBLC), die beide bei adäquater Behand- lung sehr gute Heilungschancen haben. Durch F-18-FDG lässt sich der erhöhte Zuckerstoffwechsel in vitalen Tumorzellen nachweisen.DerAviditätsgradwirdanhand einer 5-Punkte-Skala, dem sogenannten Deauville-Score, bewertet, der ebenfalls in die Lugano-Klassifikation als wesentliche Neuerungmitaufgenommenwurde.„Vorher bestand eine gewisse Interobserver-Variabi- lität in der Beurteilung der FDG-Aufnah- me in den Lymphomen“, erklärt D’Anastasi. „Dieses Problem wurde durch den Deauville- Score behoben. Ebenfalls neu ist die Einfüh- rungeinesempfohlenenGrenzwertesfürdie Beurteilung der Milzgröße bei der Befun- dung des Lymphoms.“ Obwohl die F-18-FDG- PET für die Diagnostik von aggressiven Lym- phomen also weltweit als Standard anerkannt ist, wird sie in Deutsch- land nur nach Ende der Chemotherapie zur Be- urteilung der Vitalität von morphologisch sicht- barem Restgewebe beim Hodgkin-Lymphom zur Indikationsstellung für eine ergänzende Ra- diotherapie von den gesetzlichen Kranken- kassenvergütet.MaßgeblichzurEtablierung der Indikationsstellung bei der Beurteilung des Therapieansprechens hat die randomi- sierte klinische HD15-Studie (Lancet. 2012 May 12;379(9828):1791-9) der German Hodgkin Study Group beigetragen. Dabei wurden Patienten nach Chemo- und Radio- 23CT2016GARMISCH komplexe Räume Seit 2009 leitet Prof. Dr. Birgit Ertl-Wagner den Bereich Magnetresonanztomographie am Institut für Klinische Radiologie, Klinikum Großhadern. Im November 2012 folgte die Berufung auf die W2-Professur für klinische und experimentelle Ma- gnetresonanztomographie, seit 2013 ist sie zudem geschäftsführende Oberärztin des Instituts. Zu Ihren Spezialgebieten gehören neben der strukturellen MR-basierten Diagnostik die zerebrale Fluss-, Perfu- sions- und Druckquantifizierung mit der MRT sowie die Diffusions-Tensor-Bildgebung. Seit 2005 führt die Münchnerin die Schwerpunktbezeichnung für Neuroradiologie. Die Fachärztin für diagnostische Ra- diologie forschte mehrfach in den USA, zuletzt 2012 als William R. Eyler Fellow der RSNA. 2013 wurde Ertl-Wagner mit dem Therese von Bayern Preis und dem Felix-Wachsmann-Preis der Deutschen Röntgen- gesellschaft ausgezeichnet. Lost in Space(s) CHILI GmbH · 69221 Dossenheim/Heidelberg · Fon +49 6221 18079-10 · www.chili-radiology.com PACS - Vom Mini-PACS bis zum Multi-Site-PACS (z.B. MVZ) WEB - Webbasierte Bildverteilung MPG – Klasse IIb TELERADIOLOGIE - Gateways - Telemedizinakte für Web-Portale - (Über-)regionale Vernetzung Aus der Praxis für die Praxis WORKSTATIONS - Radiologische Befundung - Mammographie - Strahlentherapie - MTRA Arbeitsplätze MOBILE - Web-Viewer für mobile Endgeräte (z. B. iPad und Android) - Kompression und Verschüsselung - WLAN und UMTS Die CHILI-Produktpalette – mehr als 15 Jahre Erfahrung PACS · WEB · TELERADIOLOGIE CHILI auf dem CT-Symposium Garmisch 2016: Stand F1 Abb.1c: Nach Therapieende ist das Residuum im oberen Mediastinum PET-negativ, somit war bei dem Patient keine ergänzende Strahlen- therapie notwendig. Dr. Melvin D’Anastasi wurde auf Malta geboren, wo er auch sein Medizinstu- dium absolvierte. Im Jahr 2008 kam er nach Deutschland und begann seine Facharztweiterbildung am Institut für Klinische Radiologie am Universitäts- klinikum München. Ein ESOR (European School of Radiology) Stipendium der ESR (European Society of Radiology) führte ihn im Herbst 2013 für drei Mo- nate an das Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York. Seit 2015 ist Dr. D’Anastasi ausgebildeter Facharzt für Radiologie mit Schwerpunkt onkolo- gische und urologische Bildgebung. Dr. D’Anastasi beschäftigt sich auch mit der kriterienbasierten Befundung im Rah- men von klinischen onkologischen Stu- dien und ist Co-Coordinator des CT Stu- dienzentrums am Institut für Klinische Radiologie am Universitätsklinikum München. Der 32-Jährige engagiert sich u.a. als Mitglied der Arbeitsgemein- schaft Onkologische Bildgebung der DRG und des Education Committees der European Society of Oncologic Imaging. fusionsrestriktion aufweisen. Eine Beson- derheit der Parotis ist das tiefe Blatt der Spei- cheldrüse; bei einem pleomorphen Adenom in diesem medial gelegenen Anteil der Paro- tis verschiebt sich der Parapharyngealraum weit medial; der Tumor ist in der klinischen Untersuchung dann als Vorwölbung in den Oro- bzw. Nasopharynx zu sehen. Diese werden auch als Eisberg-Tumore bezeich- net, da man nur deren Spitze sieht. Deswe- gen ist auch die Zusammenarbeit mit dem zuweisenden HNO-Arzt wichtig, der diese Eisberg-Tumore im Normalfall als erster zu sehen bekommt. In der Ausgabe zum MR-Symposium in Garmisch 2015 berichteten wir über die „Angst des Radiologen vor den Räumen“, denn nur wer die Räume kennt, findet sichauchimKopf-Hals-Bereich zurecht.Di- ese Erkenntnis gilt für den banalen Alltag, ganz sicher aber auch für die radiologische HNO-Diagnostik – ob man nun mit dem MRT oder CT arbeitet. Prof. Dr. Birgit Ertl- Wagner, die Leiterin des Bereichs Magne- tresonanztomographie am Institut für Kli- nische Radiologie, Klinikum Großhadern, berichtet in dieser Ausgabe über die Beson- derheiten der einzelnen Kompartimente: Welche Krankheitsbilder und Verläufe müs- sen in den spezifischen Räumen berücksich- tigt werden? Was muss bei der Diagnose beachtet werden? ImKopf-Hals-Bereichsprechenwirvonden sogenannten Kompartimenten oder auch „spaces“, in die der Bereich von der Schädel- basis bis zum Thoraxeingang eingeteilt ist. Das klingt kompliziert – hilft aber dabei, die richtigen Diagnosen zu stellen. Die häu- figste Diagnose in den verschiedenen Kom- partimenten des Kopf-Hals-Bereichs sind Tumoren. Dabei handelt es sich sehr oft um Plattenepithelkarzinome.Alszweithäufigste Krankheitsentität treten Entzündungen auf. Schwere Entzündungen können zu Ein- schmelzungen und Abszessen führen. Die Kenntnis der Kompartimente ist deshalb so wichtig, weil wir damit etwas über die Aus- breitungswege sagen können. So führt ein Weg über den sogenannten „Danger Space“ ins Mediastinum hinein, auf dem dann eine Mandelvereiterung über einen Retropharyn- gealabszess sehr schnell – quasi wie auf einer Autobahn – vordringen kann. In das Medi- astinum ausgebreitete Entzündungen oder Tumoren lassen sich in der Regel deutlich schwieriger behandeln. Welches sind die häufigsten Krankheitsbilder? DerKopf-Hals-Bereich-soweiterdieHNO betrifft - wird in supra- und infrahyoidala Anteile, also in solche ober- und unterhalb des Zungenbeins, gegliedert. Ein zentraler Bereich im suprahyoidalen Teil ist der Para- pharyngealraum. Dabei handelt es sich um ein eher unscheinbares Fettpolster, das aber an Bedeutung gewinnt, weil sich die einzel- nen Kompartimente um dieses herum grup- pieren. Der Parotisraum liegt beispielweise Vom Retropharyngealraum (Abb. links, blaue Linie) können sich retropharyngeale Abszesse (Abb. rechts) über den „Danger Space“ bis in das Mediastinum ausbreiten. 1c CHILI GmbH · 69221 Dossenheim/Heidelberg · Fon +49622118079-10 · www.chili-radiology.com

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