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Garmisch2015

12 MR 2015 Garmisch frauen & Männer stärkeren Einsatz von mMRT in der täg- lichen Brustdiagnostik. Zudem spielt die MRT eine wesentliche Rolle in der onkologischen Therapiekon- trolle. Durch ihren Einsatz ist, abhängig von der gewählten Methode, eine Unter- scheidung von Karzinomen, die nicht oder sehr gut ansprechen, kurz nach Therapie- beginn möglich. Damit erfüllt, so Prof. Helbich, die MRT alle Voraussetzungen zur Umsetzung der personalisierten Me- dizin: Nicht wirksame Therapien können rasch abgebrochen und durch effizientere ersetzt werden. Die Erweiterung der mMRT mit der PET bedeutet einen weiteren Quanten- sprung für die Umsetzung der persona- lisierten Medizin. Denn mit der Fluoro- deoxyglukose (18F-FDG) PET kann der Glukosestoffwechsel erfasst werden; wobei dieser im Vergleich zu normalen Zellen im Tumorgewebe gesteigert ist. Zusätzlich ist mit der PET eine zielgerichtete Bildgebung unter Verwendung spezifischer Radiotracer mögl. Diese können unterschiedliche und relevante Vorgänge der Tumorentstehung, Progression und des Therapieansprechens wie beispielsweise Tumorhypoxie, Apopto- se, Zellproliferation oder Rezeptordichte erfassen.„In einer rezenten Studie konnte unsere Arbeitsgruppe zeigen, dass die PET- MRT eine verbesserte, nicht invasive Dif- ferenzierung von benignen und malignen Brusttumoren ermöglicht. So kann mit diesem Verfahren die Rate von „unnötigen Biopsien“ um 50 Prozent reduziert werden“, so Helbich. Trotz all ihrer Vorzüge ist es um die Mamma-MRT, die immerhin auf Pionier- arbeiten von zwei deutschen Radiologen/ innen-Prof.HeywangKöbrunnerunddem leider viel zu früh verstorbenen Prof. Kaiser - zurückgeht, im „Mutterland“ der Mamma- MRT nicht so gut bestellt - eine Entwick- lung die Helbich kritisch sieht. Es gibt kei- nen Zweifel, dass die MRT der Brust derzeit keine Routineuntersuchung darstellen, son- dern indikationsbezogen durchgeführt wer- den soll. Es sollte jedoch die weite Indikati- onspalette der Mamma-MRT nicht durch eine äußerst eng fokussierte evidenzbasier- te Betrachtung der Medizin einschränkt werden. „So zeigt die Mamma-MRT, dass sie sehr wohl einen Wert im präoperativen Staging hat, beispielsweise beim invasiv lo- bulären Karzinom und bei nicht invasiven duktalen Karzinomen. Sie hat sich einen si- cheren Platz im neoadjuvanten Chemothera- piesetting erobert und ist die beste Methode in der Differenzierung zwischen Narbe und Rezidiv. Zudem stellt sie unangefochten die beste Methode im Hochriskoscreening dar“, fasst Helbich zusammen und konstatiert ab- schließend: „Gerade die Daten des Hoch- risikoscreenings mit MRT zeigen, dass ein Großteil von klinisch signifikanten Brust- karzinomen durch Mammographie und Sonographie im Vergleich zur MRT viel zu spät entdeckt werden. So wundert es nicht, dass in manchen Ländern bereits darüber nachgedacht wird, die MRT Protokolle der BrustdeutlichzuverkürzenundsiealsScree- ningmethode anstelle der Mammographie zu etablieren.“  Die Personalisierte Medizin spielt in der Brustkrebsbehandlung und -diagnostik eine große Rol- le. Dabei werden für jede Pati- entin persönliche, hocheffektive Behand- lungen und Diagnoseverfahren eingesetzt. InderMammadiagnostiksinddiesvorallem neueMRT-Verfahren,dennsieermöglichen die Quantifizierung von biologischen und physiologischen Prozessen auf zellulärer und molekularer Ebene. „Die Rede ist von der molekularen MRT (mMRT), mit de- ren Hilfe es heute schon möglich ist, ohne Gewebeentnahme gutartige von bösartigen Brusttumoren zu unterscheiden, Behand- lungsverfahren zu beeinflussen – Minimie- rung der Überdiagnose – und das Therapie- ansprechen von Karzinomen rasch vorher- zusagen“, sagt Prof. Univ.-Prof. Dr. Thomas H. Helbich, zweiter Stellvertretender Leiter der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Medizinischen Uni- versität Wien. Sein Vortrag in Garmisch wird sich mit dem Konzept der mMRT befassen. Bei der Entstehung von Brustkrebs spielen Schlüs- selprozesse wie Tumorangiogenese, Zell- proliferation, die Molekularbewegung und zahlreiche Stoffwechselveränderungen eine zentrale Rolle. Die mMRT ermöglicht die QuantifizierungdieserSchlüsselprozesseauf einem zellulären und subzellulären Niveau. „Der kombinierte Einsatz unterschiedlicher MRT-Techniken wie kontrastmittelunter- stützte MRT, diffusionsgewichtete Bild- gebung (DWI) und MR-Spektroskopie (MRSI) ermöglicht erste Einblicke in die mMRT. Mit dieser Methode können simul- tan und nicht invasiv multiple bildgebende Biomarker gemessen werden “, beschreibt der Spezialist die Vorzüge der Methode. So konnte gezeigt werden, dass die Erfassung dieser Parameter die Spezifität signifikant steigert, ohne Brustkrebs zu übersehen. Thomas Helbich plädiert daher für einen chen der systematischen Stanze ausgleicht und suspekte Herde in der Prostata besser getroffen werden können. Allerdings gibt es inzwischen tatsächlich auch einen Trend vonderMR-BiopsiezurMR-Ultraschall-Fu- sionsbiopsie. Denn der Biopsie-Slot im MR ist teuer und vor allem braucht sie Zeit, mit ihrkannmaneinfachnichtsovieleBiopsien durchführen. Bei der Fusionsbildgebung werden die gewonnenen MRT-Aufnahmen mit den aktuellen Ultraschall-Bildern über- lagert. Auf diese Art können wir im Ultra- schall deutlich gezielter biopsieren. Würde hier die PET/MRT nicht helfen, noch kleinere Karzinome zu entdecken? Die PET ist vor allem deshalb spannend, weil es einen neuen Tracer auf dem Markt gibt, das prostata-spezifische Membranan- tigen (PSMA). Das PET/CT mit PSMA ist eine sehr gute Methode zur Diagnostik von Metastasen oder Rezidiven, nicht aber zur Primär-Diagnostik des Prostata-Karzinoms. Wie detektieren Sie Karzi- nome unter fünf Millimeter? Wir sehen Tumore mit 5 mm Größe oder kleiner nicht oder nicht immer, allerdings sind diese meistens auch nicht aggressiv. Hier bieten sich regelmäßige PSA-Kontrol- len beim Urologen an. Steigt dieser Wert weiterhin, bietet sich eine Kontrollunter- suchung, jedoch nach größerem zeitlichem Abstand an. Aggressive Tumore sollte man ab einer Größe von fünf bis zehn Millimeter Durch- messererkennenkönnen.DerGoldstandard in der Therapie des Prostatakarzinoms ist nachwievordieOperationbzw.dieBestrah- lung. Kleinere und wenig aggressive Tumo- ren werden voraussichtlich in Zukunft ver- mehrt unter Bildkontrolle fokal behandelt. Hier bedienen wir uns der irreversiblen Elek- troporation, ein Procedere, bei dem Nadeln eingeführt werden, um den Tumor durch Elektroströme zu devitalisieren. Da dies In einem Interview im Vorfeld des Deut- schen Röntgenkongresses 2013 konsta- tierte Prof. Dr. Bernd Hamm, Direktor der Radiologischen Klinik der Charité in Berlin, dass die Zukunft der Prostatadi- agnostik in der multiparametrischen MRT undderbildgestütztenBiopsieliege.Nahezu zwei Jahre später wollten wir wissen, ob die Prognose auch gehalten hat, was sie damals versprach. Die MRT-gesteuerte Biopsie bei der Untersuchung der Prostata wird zunehmend eingesetzt. Was macht sie so attraktiv? Zunächst wird die Prostata-MRT zuneh- mend vor der Biopsie durchgeführt, um präzise Daten zu bekommen. Besonders ge- eignet ist die Prostata-MRT bei Patienten mit vorangegangener negativer Stanze und weiterhin steigendem PSA-Wert. So haben wir in der Charité unsere Prostata-MR-Un- tersuchungen im letzten Jahr von 400 auf 800 Fälle verdoppelt. Gleichzeitig gewinnt die MRT-geführte Biopsie an Attraktivität, weil sie die Schwä- Univ.-Prof. Dr. Thomas H. Helbich, MSc, MBA, ist Stellvertretender Leiter der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der Medizinischen Universität Wien. Als Experte für die Diagnostik des Mammakarzinoms leitete er das Breast Imaging Department an der Universität Toronto. Von 2009 bis 2011 war er Präsident der European Society of Breast Imaging (EUSOBI) und der Österreichischen Gesell- schaft für Senologie (ÖGS). Prof. Dr. Bernd Hamm leitet seit 1993 den Lehrstuhl für Radiologie der Charité und ist inzwischen Direktor der drei fusionierten Radiologischen Kliniken der Charité. Seit 2006 ist er Leiter des Charité Centrums 6 (Radiologie, Nuklearmedizin, Med. Physik) sowie fachlicher Leiter mehrerer MVZ der Charité für die Fächer Radiologie und Nuklearmedizin. In diesem Jahr ist er Kongresspräsident des ECR (European Congress of Radiology) in Wien. Darf, soll, muss die MRT das Screening mit Mammographie ersetzen? Die MRT-gesteuerte Prostatabiopsie Heißes Eisen Mehr als Zukunftsmusik FestsaalWerdenfels Do.,29.01.17.30-17:45Uhr NeueremethodischeAspekte derMamma-MRT T.Helbich/Wien Session:Gynäkologische BildgebungII Veranstaltung mMRT mit KM-MRT, DWI und Natrium Bildgebung: Patientin mit einem niedrig-gradigem invasiv duktalem Karzinom der Mamma links zentral: (A-D). In der KM-MRT weist die irregulär konfigurierte Herdläsion eine erhöhte Tumor-Gefäßpermeabilität auf. (E) Die Herdläsion weist eine eingeschränkte Bewegung der Wasserstoffmoleküle mit deutlich erniedrigten ADC-Werten (0.9 x 10-3 mm2/sec) auf. (F) In der Natriumbildgebung zeigt sich eine erhöhte Natriumkonzentration. In der mMRT ist die Läsion eindeutig als maligne zu werten (BI-RADS 5). Fallbeispiel: Hochgradig tumorsuspektes Areal der Prostata in der peripheren Zone links (Pfeil) bei Zustand nach zweifacher negativer systematischer TRUS-Stanze und weiterhin steigendem PSA-Wert (T2w und ADC). Gezielte MR- gesteuerte Biopsie des tumorsu- spekten Areals (histologisches Ergebnis: Prostatakarzinom (Gleason 4+3). ©MedUniWien/Matern

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